Für Leseratten

Wer  in nasser Vorfreude auf das Stadionbad lieber etwas lesen möchte, statt sich mit dem Hallenbad zu begnügen, bekommt hier schon mal zwei Lese-Empfehlungen:

Der Autor Michel Bergmann, der seine Kindheit und Jugend in Frankfurt verbrachte, hat in seinem neuen Roman Machloikes (2011, Arche Verlag) auch seine Erinnerungen an das Frankfurter Stadionbad eingebaut. Da erzählt er von ersten Annäherungsversuchen und den Kofferadios der Marke „Akkord“ und dem ewigen „Nicht vom Beckenrand springen“ des Bademeisters. Ein kurzer schöner Einblick in das Frankfurt der 50er Jahre. Hier gibt es mehr von Michel Bergmann!

Ein zweites Schmuckstück habe ich in dem Band „Die Wasser von Frankfurt“  (2005, Heinrich & Hahn) ausgegraben. Neben der Nidda und dem Main gehört da nämlich auch das Bad im Wald dazu: das Stadionbad. In der kurzen aber konzisen Erzählung „In den Wald ins Wasser“ lässt Hanne Kulessa den Leser an der Stimmung der der 60er Jahre teilhaben. Sehr lesenswert, amüsant und  historisch fundiert!

Erinnern sie sich?… Drei Zeitzeug_innen zu Besuch im Stadionbad

Der Blick nach unten war angsteinflößend. Doch oben angekommen, sprang sie einfach.

Er hat sich weit strecken müssen, um über den Zaun auf das besetzte Gelände blicken und die Amerikaner beobachten zu können.

An manchen Tagen, wenn das Geld knapp war, hatte man gemeinsam den gefährlichen Weg durch ein verstecktes Loch im Zaun genommen.

Was sich nun anhört wie ein spannender Krimi, sind tatsächlich Teile der Erzählungen von Kurt K., Ursula M. und Ernst S. Die Geschichten ihres Lebens im Stadionbad. Wie wollten wissen, was unsere drei Zeitzeug_innen im Schwimmbad erlebt haben, warum sie genau an diesen Ort gekommen sind, wie ein typischer Tag  im Stadionbad in ihren früheren Jahren ausgesehen hat, oder was ihnen zu dem Vorher-Nachher-Zustand des Bades einfällt und und und.

Im Erzählen entwickelten unsere Protagonisten dann förmlich einen Erfahrungsstrom, der uns mit auf die Reise in vergangene Jahrzehnte nahm und zeitweise zum Lachen, Staunen und Nachdenken brachte.

Wie freuen uns schon sehr, die einzelnen Interviews sowie die Persönlichkeiten, die hier erzählen, in der Ausstellung in Ton und Bild präsentieren zu können.

Es wird spannend.